Steuerkette

Die Steuerkette – immer schön im Takt bleiben!

Die Steuerkette kommt in vielen Fahrzeugen zum Einsatz und ist wesentlicher Bestandteil des Motors. Steuerketten sind sehr wartungsarm, sollte Sie allerdings doch einmal reißen, so kann dies zum Totalschaden des Motors führen. Was bei einem Defekt zu beachten ist und wie Sie eventuelle Schäden erkennen können erfahren Sie hier. Es ist das typische Schicksal einer Steuerkette so lange sie funktioniert ist alles in bester Ordnung und niemand nimmt Notiz von ihr. Wenn Sie dann doch einmal den Dienst versagt ist es meist eine Katastrophe. In den meisten Fällen ist das Ergebnis einer nicht mehr funktionierenden Steuerkette ein kapitaler Motorschaden.

 

Die Aufgaben der Steuerkette bzw. von Steuerketten

Die im Fahrzeug verbaute Steuerkette ist dafür Verantwortlich das ein präzises Zusammenspiel der mechanischen Motorteile erfolgt. Viertaktmotor - „Takt“ ist hier das Stichwort, den auf diesen kommt es an. Ein mechanischer Motor verbrennt ein Gemisch aus Benzin und Luft. Um dieses Gemisch richtig einzustellen ist es unerlässlich dass, die Ein- und Auslassventile im exakt richtigen Takt eingestellt sind und so mit der Kurbelwelle optimal agieren können. Jedes Bauteil muss zu einem Bestimmten Zeitpunkt sein Aufgabe erledigen wie bei einem großen Orchester. Bei diesem Orchester ist die Steuerkette der Maestro des Motors und gibt den Takt an. Die Steuerkette überträgt die Drehbewegung der Kurbelwelle zur Nockenwelle. Dies geschieht im Verhältnis 2:1 das heißt dass, die Kurbelwelle immer mit der doppelten Geschwindigkeit der Nockenwelle läuft. Nur so kann gewährleistet werden, das sich die Ventile des Motors immer zum richtigen Zeitpunkt öffnen und schließen und so für eine konstante gleichbleibende Versorgung mit dem Benzin Luftgemisch zu sorgen.

 

Steuerkette oder Zahnriemen? – Das ist hier die Frage.

Steuerketten werden schon seit 1910 zur Verbindung zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle benutzt. Erst in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts und durch das vermehrte Aufkommen von Gummi und Plastikteilen wurde die metallische Steuerklette durch den Zahnriemen, welcher aus Gummi ( Kautschuk oder Polyurethan ) gefertigt wird, ersetzt. Durch die Verbreitung des viel vorteilhafter zu verbauenden Zahnriemens wurden bis heute bei rund 2 drittel aller angebotenen Fahrzeugen die Steuerkette durch den Zahnriemen ersetzt. Besonders bei kleinen Motoren bietet es sich an auf einen Zahnriemen zurück zu greifen da er weniger Platz bei der Montage benötigt. Es gibt jedoch noch Ausnahmen wie z.B.: Mercedes Benz, BMW oder Porsche. Porsche lehnt den Antrieb über einen Zahnriemen aus Tradition ab und verwendet in den Boxermotoren noch heute die Steuerkette. Heutzutage findet man die Steuerketten meist in leistungsstarken Triebwerken auf Grund Ihrer höheren Kraftübertragung im Vergleich zum Zahnriemen.

 

Wartung und Pflege der Steuerkette

In den meisten Fällen gibt der Hersteller der Steuerkette keine Wartungsintervalle an, ganz im Gegensatz zum Zahnriemen. Keine Angabe von einem Wartungsintervall heißt jedoch nicht das Sie komplett Wartungsfrei sind. Eine einfach Steuerkette, Simplex Steuerkette genannt hat eine ungefähre Laufleistung von 100.000 Kilometern bevor sie ausgetauscht werden sollte. Bei sogenannten Duplexketten, hierbei handelt es sich um eine Steuerkette mit einer doppelten Kettenreihe spricht man von einer durchschnittlichen Laufleistung von rund 500.000 Kilometern. Daher ist es ratsam wenn der entsprechende Kilometerstand erreicht ist die Kette auf Verschleiß und Schäden prüfen zu lassen. Des weiteren sollte darauf geachtet werden dass, die Steuerkette immer ausreichend geschmiert ist. Daher ergibt sich das die Kontrolle des Ölstandes ebenso wichtig für die Steuerkette ist wie für den Motor.
 

Wenn dennoch mal ein Problem mit der Steuerkette auftritt muss dies nicht zwangsläufig an Ihr liegen. Damit eine Steuerkette Ihren Dienst verrichten kann braucht sie noch andere Bauteile wie die Umlenkrolle, Gleitschienen und den Kettenspanner. Dies Komponenten werden bei günstigeren Fahrzeugen aus Kunststoff gefertigt und sind somit wesentlich anfälliger für Verschleiß als dies auf die Steuerkette zutrifft. Sie sind somit das schwächste Glied in der Kette und sollten immer zuerst kontrolliert werden. Besonderes sollte man hierbei auf den Kettenspanner achten er drückt die Kette leicht an so dass, die Steuerkette auf Spannung und präzise über die Zahnräder läuft. Die Lebensdauer solch einer Steuerkette kann ebenfalls verlängert werden, wenn man über den Kettenspanner eine feine Nachjustierung vornimmt und so den leichten Verschleiß der Steuerkette ausgleicht.

 

Fassen wir zusammen, dies sind die typischen Verschleißteile an einem Steuerkettenantrieb:

• die Steuerkette
• die Gleit- und Spannschienen
• der Kettenspanner
• die Kettenräder/Umlenkrollen

 

Ursachen für Verschleiß und wie sie auftreten.

Wie bereits weiter oben angesprochen verschleißen Steuerketten durch die mechanische Beanspruchung. Die Steuerketten werden zwar vom Hersteller vor der ersten Montage gedehnt. Trotzdem ist es im harten Alltagsgebrauch normal das sich eine Steuerkette längt. Diese Längung kann zum Überspringen einzelner Zähne auf den Zahnrädern führen sofern die Steuerkette nicht nachgespannt wird. Die gelängte Steuerkette verändert ebenfalls die Steuerzeiten und hat somit Auswirkungen auf die Fahrleistungen und die Emissionswerte. Wenn die Steuerkette nicht nachgespannt wird kann dies wiederum zu einem Motorschaden führen.
Die Lebensdauer einer Steuerkette ist nicht unbegrenzt auch wenn die Hersteller sie als Wartungsfrei bezeichnen. Mehr als die Steuerketten sind jedoch die mitwirkenden Bauteile von Materialermüdung und Verschleiß betroffen. Die Führungsschiene und der Kettenspanner sind hier die primären Verschleißteile. Sie sollten je nach Fahrzeugtyp zwischen 100.000 und 300.000 Kilometern ausgetauscht werden. Wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, ist es ebenfalls ratsam sich Gedanken darüber zu machen ob es nicht sinnvoll aus finanzieller Sicht ist, gleich die Steuerkette mit zu tauschen. In den allermeisten Fällen macht dies Sinn und so würden auch nur ein mal Montagekosten anfallen. Die entsprechenden Ersatzteile wie Kettenspanner, Gleitschiene, Steuerkette, Umlenkrolle werden auch von uns als komplette Austauschsets angeboten was den Vorgang dann ungemein erleichtert da man nicht alle Bestandteile einzeln heraus suchen muss.

 

Zum Beispiel die Steuerkettensätze von Febi für BMW, Skoda, VW, Land Rover und Range Rover

 

Defekt an der Steuerkette und die Diagnose

Sollten Sie beim Kaltstart des Motors ein Rasseln oder Klappern hören kann dies ein Anzeichen für ein Problem mit der Steuerkette sein. Diese Geräusche verstummen meist nach dem der Motor warmgelaufen ist. Sollten Sie diese hören, achten Sie beim nächsten Kaltstart des Fahrzeuges darauf ob Sie erneut zu hören sind. Heutzutage ist es kein Problem Im Rahmen einer Inspektion in der Werkstatt eine Steuerkette auf Längung mit Hilfe des Kurbelwellensensors und des Nockenwellensensors prüfen zu lassen. Da diese Prüfung lauf VW aber nicht standardisiert ist, sollten Sie unbedingt vor der Inspektion dem Werkstattleiter Ihren Verdacht mitteilen und dies explizit im Auftrag festhalten lassen. Nur dann ist gewährleistet das eine Fehlerauslesung dieser Sensoren auch garantiert durchgeführt wird.
 

Symptome für einen Steuerkettenschaden

• Es gibt einen lauten Knall und der Motor reagiert nicht mehr:
  Das Fahrzeug sofort anhalten und in eine Werkstatt abschleppen lassen, hier könnte die Steuerkette gerissen sein.

   

• Rasselnde und klackernde Geräusche:
  Vermutlich ist eine Längung der Steuerkette eingetreten. Sie sollten sofort die nächste Werkstatt aussuchen und die Ursache der Geräusche prüfen zu lassen.

   

• Klappernde und Schlagende Geräusche:
  Hier kann es sich um defekte Anbauteile handeln. Zum Beispiel könnte die Umlenkrolle gebrochen sein. In diesem Fall sollte das Fahrzeug ebenfalls abgeschleppt werden um Folgeschäden zu vermeiden.

   

• Klackernde Geräusche und die Motorkontrollleuchte leuchtet auf:
  Vermutlich ist eine Längung der Steuerkette eingetreten. Sie sollten sofort die nächste Werkstatt aussuchen und die Ursache der Geräusche prüfen zu lassen.

 

Steuerkette wechseln

Der Motor muss beim Wechsel der Steuerkette normalerweise an der Stirnseite geöffnet werden um an die entsprechenden Bauteile zu gelangen wie Zahnräder, Kurbelwelle und Nockenwelle. Sie sollten dies stets von einem versierten Fachmann erledigen lassen. Da ein Fehler sich schnell eingeschlichen hat. Beispielsweise die Stellung der Nockenwelle geringfügig verschoben ist oder die Stellung eines der Zahnräder nicht mehr am oberen Totpunkt ist. Dies kann zu einem kapitalen Motorschaden führen. Fachbetriebe verwenden zur Fixierung der Zahnräder und der Wellen spezielle Fixierwerkzeuge die normalerweise nicht in der privaten Heimwerkstatt zu finden sind. Daher gilt wie schon oben erwähnt in solchen Fällen immer ein Fachwerkstatt aufsuchen.

 

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